Pfarrei im Herzen der Koblenzer Altstadt
Mit der Pfarrei Liebfrauen begann im frühen Mittelalter die Ausbreitung des Christentums in Koblenz und seiner näheren Umgebung. Um das Jahr 800 war die Hauptpfarr- und Mutterkirche Liebfrauen schon das geistliche Zentrum der Menschen am Zusammenfluss von Rhein und Mosel.
Maria, die Patronin der Pfarrei und ihrer Pfarrkirche, wurde sogar zur Patronin von Koblenz. Die goldene Krone, die im Koblenzer Stadtwappen mit dem Wappen des Bistums Trier kombiniert ist, verweist auf die Himmelskönigin Maria.
Um 1200 ging die Pfarrei St. Kastor aus Liebfrauen hervor. St. Kastor war nun die Pfarrei der tiefergelegenen Koblenzer Unterstadt und Liebfrauen die Kirche der Oberstadt. Deshalb heißt die Liebfrauenkirche im Volksmund auch noch „die Owerpfarrkerch“.
Das Kastor-Stift besetzte von 1041/42 bis 1729 die Pfarrstelle von Liebfrauen. Ab da war die Pfarrei mit dem Koblenzer Priesterseminar verbunden. Dieses befand sich in den Jahren 1783 bis 1794 in dem alten, um das Jahr 1200 begründeten Bischofshof in der Florinspfaffengasse 14, der bis heute das Pfarrhaus von Liebfrauen ist.
Als sich Koblenz mit der Einebnung des preußischen Stadtwalles ab 1890 erstmals wieder ausdehnen konnte, entstanden auch neue Pfarreien. So ging 1892 aus der Pfarrei Liebfrauen die neue Pfarrei Herz Jesu hervor, die heute wie Liebfrauen zur Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Innenstadt Dreifaltigkeit gehört.