Liebfrauen wurde im 15. Jahrhundert das Zentrum von Bruderschaften wie der Nikolaus- und der Sackträgerbruderschaft. Die Nikolausbrüder, eine Interessenvertretung der Schiffer, feierten seit 1473 vor einem Nikolausaltar in der Liebfrauenkirche ihre Messen, und einmal im Jahr pilgerten sie nach Aachen.
Hinzukamen die Matthias-Bruderschaft (1625-1982) und die Marianische Bürgersodalität (seit 1609), die einmal im Jahr zu einer Wallfahrt nach Kamp-Bornhofen aufbricht.
Eine große Prozession zu sieben Kirchen mit einem Seelenamt in Liebfrauen erinnerte 1348-1794 an die Toten der Grenzauer Fehde (20. April 1347).
Die Glocken von Liebfrauen prägten den Alltag der Stadt. Bis 1893 läutete der Turmwächter um 22 Uhr die „Polizeiglocke“ oder „Lumpenglocke“, die noch heute die Nacht einleitet. Es ist jeden Abend das letzte Läuten in der Stadt.